Licks für die Gitarre sind eine super Sache um die eigene Technik zu verbessern, Inspiration zu sammeln und neue Musikrichtungen kennenzulernen.
Aber ein Lick auf der Gitarre ist praktisch unmöglich anzuwenden.

Nehmen wir an, wir haben ein Rock Lick und würden dieses nun gerne spontan in einer Bandprobe während des improvisieren anwenden.

Stimmt die Tonart? Das Tempo? Passt es vom Style her?

Lick Fragments

Die Lösung heisst: Lick Fragments! Aber was sind Lick Fragments genau?

Bei Lick Fragments lernen wir nicht ein ganzes Lick, sondern nur einen kleinen – verschiebbaren – Teil.
Tonart, Tempo und Style können so individuell angepasst werden und obige Problem-Fragen umgangen werden.

Beispiel

Dieses Video besteht eigentlich aus Lick Fragments. Auch wenn es anfangs so aussieht, als wäre immer wieder alles „neu erfunden“, ist es in Wirklichkeit eine Aneinanderreihung von Lick Fragments.

Timestamp: 0:26

Dieses „Lick“ könnte man nun als Ganzes sehen und versuchen irgendwo rein zu quetschen, oder aber, man sieht es als mehrere kleine Individuelle – exakt gleiche – Lick Fragments.

Hier kann man gut sehen, dass auf der höchsten Saite zwei Noten gespielt werden, danach auf die nächst tiefere Saite und noch einmal eine Saite tiefer gespielt wird. Das einzige was ich jetzt noch machen musste, ist das ganze auf die Tonleiter anzupassen damit es nicht irgendwie daneben oder sonst etwas klingt (ausser man will natürlich, dass es daneben klingt).

Also für meine rechte wie auch für meine linke Hand ist dieses kleine Fragment nichts neues. Ich muss es also nicht wieder 10h üben bis es klappt, ich kenne es ja schon. Trotzdem klingt es immer wieder anders, wenn ich es in einer anderen Tonleiter, anderen Saiten oder anderem Kontext spiele.

Timestamp: 0:28

Hier wieder dasselbe. Eigentlich könnte es einfach ein langes Lick sein. Aber aufgrund des Tempos, wird es wohl fast unmöglich sein, dieses Lick 1:1 irgendwo in einem anderen Lied rein zu drücken.
Es sind übrigens 32tel Noten!

Also auch hier ist es eigentlich nur eine Wiederholung. Wieder bleibt es für meine rechte und linke Hand das fast gleiche und ich musste nur das kleine Fragment üben. Nach den ersten 12 Noten wussten meine Hände fast schon von selbst was sie machen müssen! 🙂

Versucht also unbedingt, nicht ganze Licks zu üben, sondern mehr von coolen Licks kleine Teile einzustudieren und diese so oft wie möglich an verschiedensten Stellen, von verschiedenen Liedern, mit verschiedenen Tempi und Tonarten einzubauen.

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