Der Dominant 7 Akkord (zB. C7) ist mit einem wackligen Hochhaus zu vergleichen. 🙂 Geht man von der Terz zur Septime, ergibt das einen Tritonus, welcher sich generell nach einer Auflösung sehnt.

Durch seine instabilität braucht es also unbedingt eine Auflösung. Zum Beispiel: V – I (von der Dominante zur Tonika = G7 – C Maj7).

Aber genau aufgrund seiner Instabilität ist es möglich, mit sehr vielen, teilweise auch sehr komischen Tonleitern oder Arpeggios darüber zu improvisieren.

Dies ist die Anfänger Variante. Ich werde noch eine fortgeschrittene, nicht-Anfänger Variante dazu in einem anderen Beitrag schreiben.

Der Dominant 7 Akkord

Zuerst müssen wir einig sein, über welchen Akkord wir überhaupt spielen. Nehmen wir einfach C7.

C Dominant 7 Akkord

C Mixolydisch

Klar. Die wahrscheinlich erste Tonleiter die gleich jedem in den Sinn kommt, wäre Mixolydisch. Falls ihr keine Ahnung habt, checkt doch zuerst mal die Dur Tonart aus.
Sähe man also den C7 als V. Stufe von F, würde man Mixolydisch absolut richtig spielen.

C Mixolydisch

C Moll Pentatonik

Ja, genau. Pentatonik könnte man auch darüber spielen. Es ist zwar so das typische „ich habe keine Ahnung was ich darüber spielen soll, deshalb spiele ich auch hier die Pentatonik“ Tonleiter, aber wen man coole Blues Licks darüber spielt, dann funktioniert das wunderbar.

Der einzige Streitpunkt hier könnte sein, dass die Pentatonik eine b3 (kleine Terz) und die Mixolydisch eine 3 (grosse Terz) hat.
Es würde auf jeden Fall schräg klingen, würde man auf der b3 stehen bleiben, aber als durchgangs-Ton sollte es ohne Probleme funktionieren.

Der Grund ist, wir sind uns Pentatonik einfach schon gewohnt. Blues Licks, Guns n Roses Solos und unzählige Gitarristen (und auch andere Instrumente) die Pentatonik als ihre one and only Tonleiter nutzen haben unser Gehör einfach dafür geformt.

C Moll Pentatonik

Für diejeningen, die lieber von der E Saite aus starten, hier noch das E Saite Pattern:

C Moll Pentatonik

A Moll Pentatonik

Eine weitere Tonleiter die oft über einen Dominant 7 Akkord gespielt wird, ist die Am Pentatonik.
Sähe man also den C7 als V. Stufe von F, so wäre die VI. Stufe (Moll Paralleltonart) Aeolisch. Und von der VI. Stufe aus, spielt man sehr sehr oft die Pentatonik. Deshalb funktioniert das tip top.

A Moll Pentatonik

C Dur Pentatonik

Das genau gleich wie A Moll Pentatonik, ist die C Dur Pentatonik.

Der Vorteil gegenüber der A Moll Pentatonik ist, dass man bei der C Dur Pentatonik schon im C denkt. Also man spielt nicht mit einer anderen Tonleiter und weiss eigentlich gar nicht, wo sich der Grundton (in unserem Fall „C“) befindet, sondern man weiss ganz genau, wo man irgendwann mal stoppen sollte.

C Dur Pentatonik

F Ionisch

Klar. Wenn V. Stufe Mixolydisch und VI. Stufe Aeolisch, bzw. Moll Pentatonik funktioniert, dann funktioniert auch garantiert F Ionisch (und alle anderen Kirchentonleitern von F aus).

Trotzdem erwähne ich die F Ionisch hier noch einmal separat. Ist ja immerhin die erste Stufe? 🙂

F Ionisch

C7 Arpeggio

Um auf 100% sicher zu gehen, kann man auch einfach das C7 Arpeggio spielen. Hier macht man garantiert nichts falsch.

Damit es nicht zu langweilig wird, könnte man zB. mit einem Blues Lick von der Pentatonik (C Pentatonik, C Moll Pentatonik, A Moll Pentatonik) beginnen und mit dem C7 Arpeggio wieder zurück in den Akkord finden und das Lick abschliessen.

C7 Arpeggio

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