Improvisieren mit Arpeggios ist langweilig. Einerseits ist es langweilig zu spielen und andererseits klingt es langweilig da es viel zu „korrekt“ klingt.
Dennoch sind Arpeggio-Noten sehr wichtig, da es die Noten des dahinter klingenden Akkordes beinhaltet.

Würde man die Arpeggio-Noten nie spielen, dann wäre es, als würde man einen Flieger mit Material von einem Spielzeugauto reparieren. 🙂

Was ist ein Arpeggio und wie kann man damit improvisieren?

Ein Arpeggio ist ja wie schon des öfteren besprochen die Einzeltöne eines Akkord. Also Beispielsweise damit ein C Akkord wie ein C Akkord klingt, braucht dieser Akkord seine Drei Noten C, E und G.

Spielen wir diese aber einzeln nacheinander, so spricht man von einem Arpeggio. Als Verb sagt man „arpeggiert“. Also spiele ein C Akkord arpeggiert heisst, du solltest die Noten einzeln davon spielen.

Wie improvisiert man mit Arpeggios?

Improvisieren mit Arpeggios ist sehr richtig, aber auch sehr langweilig. Man spielt ja praktisch nur die genau gleichen Noten wie der dahinter klingende Akkord noch einmal, ..einfach einzeln.

Also nehmen wir an, wir haben die Akkorde: C, Am, F, G.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten; entweder, wir Orientieren uns an den Akkorden und spielen dementsprechend die passenden Arpeggios des Akkordes dazu.
Also bei C würden wir ein C Dur Arpeggio spielen, bei Am ein A moll Arpeggio usw.

Die andere Variante wäre, dass wir uns nach der Tonart richten und irgend eine Tonleiter dieser Tonart spielen. Wir befinden uns in der Tonart „C Dur“ und könnten dementsprechend eine dieser Tonleitern spielen.
Bestenfalls würden wir sogar die richtigen Tonleitern spielen, wie zB. C Ionisch über den C Akkord, A Aeolisch über den A moll Akkord, F Lydisch über den F Akkord und G Mixolydisch über den G Akkord.

Last but not least natürlich auch einfach A moll Pentatonik!

Also einerseits hätten wir jetzt genügend Informationen um darauf los zu improvisieren, andererseits ist es doch zu viel um einfach loszulegen. Deshalb versuchen wir jetzt in das ganze ein wenig Struktur reinzubringen.

Richtige Note auf den ersten Schlag

Würden wir jetzt Theoretisch auf den ersten Schlag jeweils eine Arpeggio-note spielen und die restlichen Schläge mit irgendwelchen random Noten aus einer passenden Tonleiter füllen, dann klingt das weder langweilig noch falsch.
Also machen wir jetzt genau das.

Hier sehen wir alle Noten zwischen dem 5. und 8. Bund auf der Gitarre. Dies könnte man auch mit anderen Bünden machen. Ich habe es jedoch so gemacht, weil die meisten die Pentatonik schon sehr gut kennen und sich somit in diesem range bestens auskennen.

Noten zwischen 5. und 8. Bund
Noten zwischen 5. und 8. Bund

Ich habe nun die Pentatonik im 5. Bund (A moll Pentatonik) mit chromatischen Noten dazwischen und danach Grün gekennzeichnet.
So haben wir für jeden Finger der linken Hand einen Bund.
Bund 5 ist mit Zeigefinger, Bund 6 mit Mittelfinger usw..

Pentatonik mit Chromatik
Pentatonik mit Chromatik

Nun improvisieren wir über unsere oben angegebenen Akkorde; C, Am, F, G.

Akkorde C, Am, F und G auf der Gitarre
Akkorde C, Am, F und G auf der Gitarre

Wir spielen also auf den ersten Schlag jeweils den Grundton des Akkord.
Der Grundton von C Dur Akkord ist dementsprechend: C

Grundton C
Grundton C

Wir spielen nun auf den ersten Schlag (gehen wir davon aus es wäre en 4/4, dann gäbe es insgesamt vier Schläge pro Takt) den Grundton C. Die restlichen Noten füllen wir mit irgendwelchen Noten aus der A Moll Pentatonik aus.
Noch einmal: Schlag 1 = Grundton C, Schlag 2+3+4 irgendwelche Noten aus der Pentatonik in A Moll.

Das gleiche machen wir jetzt noch mit den anderen drei Akkorden.
Auf den ersten Schlag spielen wir jeweils eine der roten Noten.

Grundton A
Grundton A

Beim F Akkord spielen wir dementsprechend auf den ersten Schlag eine dieser roten Noten (Grundtöne F)

Grundton F
Grundton F

Und noch einmal das gleiche mit dem Grundton G.

Grundton G
Grundton G

Theoretisch solltet ihr jetzt alles richtig spielen. Selbst wenn ihr nach den jeweiligen Grundtönen irgendetwas schräges oder falsches spielen solltet.
Natürlich klingt es immer viel besser, wenn ihr jederzeit wisst was ihr spielt und nicht nur jeweils den Grundton trefft.

Also versucht möglichst in Vierteln zu spielen (Vier Noten pro Takt).
Erste Note jeweils Grundton, die anderen Noten aus der Am Pentatonik.
Falls das schon zu langweilig wird, könnt ihr auf Achtel erhöhen (Acht Noten pro Takt) und gleiches Prinzip.

Nächste Schritte schauen wir uns im nächsten Teil an.