Als Melodischen Rhythmus bezeichnet man einen Rhythmus der nicht mit Noten und Pausen, sondern mit einer Rhythmischen Melodie erzielt wird.
Solltet ihr noch keine Ahnung haben was Noten sind, bzw. wie das untere Beispiel gelesen wird, dann solltet ihr euch zuerst den Noten und Pausenwerte Beitrag ansehen.
Als Beispiel nehmen wir mal einen normalen Rhythmus:

Bei diesen Beispiel wird ein Rhythmus durch Noten und Pausen erzeugt. Also indem wir Noten spielen und waehrend den Pausen eben nicht spielen.
Bei einem Melodischen Rhythmus (Melodic Rhythm) versuchen wir nun den gleichen Effekt zu erzielen, jedoch ohne auch nur eine einzige Pause.
Hierfür nehmen wir ein etwas einfacheres Beispiel mit weniger Noten:

Welches dann wie folgt klingen wuerde:
Nun versuchen wir die Pausen mit anderen Noten zu füllen. Hierbei müssen wir unbedingt darauf achten, dass wir – für die zu füllenden Pausen nicht Noten nehmen, welche zu nahe aneinander sind.
Sind die Noten zu nah beieinander, hören wir keinen Rhythmus, sondern nur eine Abfolge von Noten. Deshalb immer achten dass ihr zB. eine Saite jeweils überspringt um den Rhythmus klarer zu machen.
Es ist jedoch möglich, auch mit einer Sekunde einen Melodischen Rhythmus generieren zu können. Aber für dieses Beispiel nutze ich lieber etwas, das einfacher zu hören ist.
Ich versuche jetzt also, die Pausen durch Noten zu ersetzen die nicht unbedingt gerade zu nahe bei einander sind:

Wie man auf nachfolgendem Beispiel erkennen kann, sind alle Noten die keine Pausen waren, deutlich höher als die Noten davor oder danach.
Unser Gehör gewöhnt sich super schnell an die ‚tiefen‘ Noten. Sobald eine neue Note kommt die höher ist als die letzten (oder die darauf folgenden), hören wir diese als einen Rhythmus.

Für die Gitarristen unter uns, gibt es hier noch die Tabs um es nachspielen zu können.

Als Vergleich ersetze ich jetzt nochmals alle Pausen durch Noten, dieses mal jedoch durch weniger hohe Noten. Ihr bemerkt wahrscheinlich, dass der Melodische Rhythmus jetzt nicht mehr gut durchkommt und nicht mehr so gut zu erkennen ist.

Bei genauem hinhören kann man trotzdem leicht einen „Rhythmus“ hören, jedoch nicht den Rhythmus welchen wir uns zuerst als Ziel gesetzt haben. Wir hören wieder die hohen Noten als Melodischen Rhythmus.
Rhythmen mit Palm Mutes
Eine andere Variante wie Gitarristen einen Rhythmus erzeugen können, sind die Palm Mutes.

In diesem Beispiel spielen wir immer den selben Akkord (welches übrigens einen E5 = Power Chord auf E ist).
Spielen wir alles „normal“, also ohne Palm Mutes, würde es so klingen:
Also wir haben einfach nur 4×4 (=16 Schlaege pro Akkord) Akkorde, ohne Akzente bzw. Rhythmen.
Spielen wir aber die Palm Mutes (welche als P.M. gekennzeichnet wurden), klingt das in etwa so:
Der Unterschied hier ist, dass wir einen ‚Akzent‘ auf die erste Note, die 4. Note, die 7. Note usw. setzen, indem wir den Palm Mute auslassen.
Ihr könnt es euch so vorstellen, dass ein Palm Mute in etwa das gleiche Ergebnis erzielt wie bei den oberen, die Melodischen Rhythmen. Der einzige Unterschied ist, dass wir keine „tiefen Noten“ spielen um die höheren besser zu hören, sondern wir „dämpfen‘ gewisse Töne ab, damit andere mehr herausstechen können.
Als letztes Beispiel habe ich noch eine Kombination aus Palm Mutes und Melodischen Rhythmen.
Hierbei spielen wir immer nur die tiefe E Saite und betonen das ganze wieder mit sehr viel höheren Noten:

Zusätzlich dämpfen wir alle Noten auf der E Saite mit Palm Mutes ab. So haben wir das Riff also doppelt verstärkt. Einmal durch Palm Mutes und einmal durch die Melodischen Rhythmen.
Wir haben also keine einzige Pause, dennoch hört es sich nach einem Rhythmus an -> Melodic Rhythm! 🙂
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