Wie vielleicht die meisten schon wissen, beinhaltet eine „normale“ Tonleiter im Gegensatz zu der 12 Ton Tonleiter nur 7 Noten. Es gibt auch Tonleitern wie zB. die Pentatonik oder die Hexatonic, aber auch viele weitere lustige Namen für lustige Tonleitern.
Die Dur Tonleiter, welche wir alle von „Alle meine Entchen“ kennen, hat ihre normalen 7 Noten. Was für uns auch ganz normal und logisch klingt.
Jetzt gibt es aber tatsächlich noch viele andere Tonleitern. Neben der Pentatonik noch eine ganze Menge an Kirchentonleitern und viele weitere.
Was wir aber heute anschauen, hat mit gut und böse gar nichts mehr zu tun und heisst: Die 12 Ton Tonleiter.
12 Ton Tonleiter
Streng genommen ist Chromatisch keine Tonleiter, sondern einfach alle möglichen Noten die es gibt (innerhalb einer Oktave). Also einfach eine Art 12 Töne in einer Reihe zu spielen. Andersrum sind 12 Töne in einer Reihe auch wieder irgendwie eine Leiter, also belassen wir es einfach bei „Tonleiter“ 🙂
Der Ansatz damals war, dass alle 12 Noten welche es in der Musik gibt gespielt werden, bevor wir wieder von vorne beginnen. Also wir brauchen alle Chromatischen Noten inner halb einer Oktave und ordnen sie so an, dass es irgendwie Sinn ergibt.
Klingt irgendwie sehr falsch?
Keine Angst. Anfangs klingt es für jeden falsch.
Man sagt, je besser dein Gehör, desto mehr klingt für dich richtig.
Beispielsweise kannst du den grössten Schrott zusammenspielen und der Jazzmusiker wird eine logische erklärung für dein spiel finden wobei der Anfänger dich einfach als „falsche Katzenmusik“ abstempeln würde.
Deshalb rate ich immer wieder sehr zu Gehörbildung. Das kann extrem helfen und braucht auch keine Theorie. Es geht lediglich darum, euer Gehör zu trainieren.
Denn Musik hat keine „falschen“ Noten. Es gibt nur ausweich Noten welche irgendwann ihr Ziel (hoffentlich) erreichen und den ganzen Spuk dann auflösen.
Natürlich werden jetzt viele denken, dass es wohl falsche Noten gibt. Das stimmt auch. Denn falsche Noten kann eigentlich nur jemand spielen der die richtigen Noten sehr gut kennt. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema und wir schweifen etwas ab. 🙂
12 Ton
Arnold Schönberg war sozusagen der Schöpfer der 12 Ton Musik und hat deren Formeln und Regeln aufgestellt. Eigentlich hat er die Regeln der Musik gebrochen um neue Regeln aufzustellen (muss niemand verstehen!).
Das nächste was ihr lesen könnt wäre dann die Serielle Musik. Ist aber hier etwas weit gegriffen und ein anderes Thema welches wir vielleicht einmal anschauen werden.
Hier ein Beispiel eines Liedes mit dem 12 Ton Prinzip.
Klingt also entweder sehr richtig oder sehr falsch, nicht?
Es geht bei uns nicht einmal darum, klassische Lieder oder irgendwelche komischen 12 Ton Melodien zu schreiben. Es geht viel mehr darum, das Verständniss zu erlangen und zu wissen, dass es mehr als nur die Dur Tonleiter und die Pentatonik auf der Gitarre gibt.
„Tonleiter“
Eine „Tonleiter“ in diesem Sinn gibt es nicht. Würde es eine geben, hiesse sie „Chromatische Tonleiter“. Also alle Noten innerhalb einer Oktave.
Aber diese in einem Solo zu spielen wäre mehr als nur „Schäbig“ und würde auch nicht all zu spieziell klingen.
Obwohl, hier spielen sie auch einfach eine Chromatische Tonleiter hoch und es ist alles andere als Billig. Vielleicht nehme ich das einfach wieder zurück! 🙂
Jedenfalls ist es das Ziel zu versuchen, spannende Lines, Licks oder was auch immer generieren zu können.
Dafür gibt es einfache Techniken die man sich gut merken kann.
Die 12 Ton Formel
Schauen wir uns die Chromatische Tonleiter innerhalb einer Oktave an.
Würden wir diese Chromatische Noten strukturiert auseinander nehmen, so dass es irgendwie Sinn macht, würden wir auf entweder vier Dreiklänge (4x 3 Noten) oder drei Vierklänge (3x 4 Noten) kommen.
Spiele wir also rein theoretisch die Vierklänge; C Maj7, D Maj7 und Bb7sus4, so würden wir jeden Ton in der Chromatischen Tonleiter abdecken.
Einen „Beweis“ dafür seht ihr auf folgender Auflistung:
Das genau gleiche können wir aber auch mit Dreiklängen machen:
Gsus2, Dbsus2, Bbsus2 und Ebsus2 machen dies möglich.
Ein PDF für alle Drei-, und Vierklänge die ihr dafür braucht, könnt ihr hier herunterladen.
Lines schreiben
Am besten schreibt man solche Lines indem man zu aller erst einfach mal versucht, alle 12 Noten überhaupt nacheinander zu spielen bevor einer doppelt gespielt wird.
In der Praxis spielt es keine Rolle wie oft der gleiche Ton kommt, aber es hilft beim Üben sehr, da man ein paar Eingrenzungen hat und die Ideen nicht wild wachsen können.
Im Beispiel ganz am Anfang habe ich einfach alle Noten zufällig aufgeschrieben ohne dass sich eine davon wieder wiederholt.
Krebsbildung
Damit man sich das ganze nicht unendlich lange antun muss, gibt es den sogenannten „Krebs“.
Der Krebs bedeutet nichts anderes, als die Line die man gerade gespielt hat noch einmal spielt, aber dieses mal vom ende an beginnt. Also der letzte Ton wäre dann wieder der erste Ton.
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